Sonntag, 31. Dezember 2006

Silvesterkram

In Wien angekommen und festgestellt, dass die Wohnung noch immer sehr fein ist, vor allem mit Bettzeug. Allerdings haben wir bei der Anreise nicht alles in des Freundes Karre gebracht, somit befindet sich meine Lieblingslampe noch in Vorarlberg. Die habe ich in Berlin in so nem kleinen Ramschladen um 15 € erstanden, der Leuchtkörper ist kugelrund (weiß, eh klar), liegt auf nen orangen Gestell auf und erinnert doch etwas an die 70er. Dabei fällt mir Paul Weller ein. Von dem wollte ich ja schon immer mal etwas hören, außer The Jam - kennt mensch ja, und dank eines brustlosen Internetversandhauses, befindet sich nun "Wild Wood" bei meinen CD's. Schon während dem auspacken angehört, jep, das ist ne angenehme Scheibe. Zwar erst ´93 erschienen, doch der Herr scheint ordentlich gereift.
Silvesterkram: es wird bei Freunden gegessen, ordentlich getrunken und spät nach Hause gegangen.
Alles ganz unspannend, so wie ich Silvester mag.

Samstag, 16. Dezember 2006

samstag

Im Hintergrund läuft die Herren Ski-Abfahrt von Gröden, dabei frage ich mich wie lange ich nicht mehr Skirennen - wenn auch beiläufig - angesehen habe, wurscht, bin sehr müde und wälze mich mit meiner elektronischen Hardware im Bett herum, besser gesagt im Schlafsack, denn Bettzeug kommt erst noch in meine Wohnung. für mehr TV-Unterhaltung bin ich momentan nicht fähig, obwohl gotv, da kommt ab und an feine Mucke.

Die ganze Woche in ner Arztpraxis verbracht und Excellisten durchtelefoniert, wah, erst jetzt verstehe ich so richtig, was es heißt in nem Call Center zu arbeiten. 6 Stunden habe ich das an einem Tag durchgezogen, danach war nur ein Bett mein innigster Wunsch. Unglaublich anstrengend jedem das Gleiche zu erzählen, immer freundlich zu bleiben, sich anschnauzen zu lassen etc. Ein Herr blieb mir im Gedächtnis, nennen wir ihn mal Hr. Müller...

Moi: Guten Tag, meine Name ist X Y von der Ordination Neu... am WA...

Müller: grüß gott.

Moi: Wir würden gerne ihren Geschäftsführer zu unseren Veranstaltungen einladen. An welche E-Mailadresse darf ich die Information bzw. Einladungen schicken?

Müller: wos isn des überhaupt und wos mochts ihr denn? kann ma do was saufn?

Moi: Wird sind eine Wahlarztpraxis und bieten Ganzheitliche Allgemeinmedizin, Ernährungsberatung, Yoga, Qigong, Maa

Müller: Woooooooss Yoga? na, des is sicha nix für mi. Do hob i mol an Mitarbeiter ghobt, der hot irgendwann gset er sei verspannt und muass jetzt Yoga mochn. Während am hackeln, i man wo gibts den sowas... na, des yoga, des konn ma gstohln bleiben (Zur Erläuterung, der Herr ist Autohändler, Mechaniker)

Moi: ähm, ja..pfuhaha.

Hab mich dann aber doch noch zusammen gerissen, nur wenn ich mir so diese Werkstatt vorstelle, wo so ein Bulle von Mechaniker mit Glatze und Ölverschmierten Overall da steht und sagt: "Heast, entschuldigen's amal, i muass mein Yoga machen, mei Rückn."

"Small things abuse small minds" hat mal ne freundin von mir gesagt, hell yeah, die Dame hatte vollkommen recht.

Trotz dieses tollen Jobs, ist hier alles mehr oder weniger fein, außer der Tatsache, dass ich gestern eine bestimmte Dame nicht im Schikaneder war.

"Wenn wir nichts Schönes entdecken, werden wir zumindest neues entdecken." (Voltaire)

Mittwoch, 13. Dezember 2006

schöne neue welt

So, lange nicht mehr online geschrieben, dafür hat sich gestern mein kleines schwarzes über nen Eintrag gefreut. Davon werde ich mich wohl nie trennen können, ist einfach zu einfach. Stift raus, Seite aufschlagen, los geht´s - nix mit, hochfahren, anmelden, Internetverbindung ned existent, da der Router bockig ist. Egal, beides hat seine Vorzüge, die ich gerade müßig zu erörtern bin, obwohl, gleich, nur ein wenig.

Wichtiger ist mir eine Wohnung bis Ende März 07 (möbliert) mein eigen zu nennen, habe ich per Zufall über nen Kollegen bekommen. Billig ist das Teil auch noch, mein Vermieter ein B-Prominenter, aber wenn interessiert das eigentlich, egal, Hauptsache: billig, zentral, ruhig und alleine. Der letzte Punkt ist für mich der interessanteste, den genieße ich sehr. Schnell mal die Türe zu machen, aus, ruhe, nix mehr mit: "wer hat da sein Geschirr ned abgewaschen?", "Scheiße, welcher Arsch hat mein letztes Nussini gegessen?“Maaaah, Fritz, du stinkst heute wie S..." "Wolfi, nein, ich will ned wieder deinen Anus sehen, vor allem ned, wenn ich gleich schlafen geh, pfui.“ Na ja, eigentlich waren mir die zwei letzten Sachen eher egal, denn meine zwei Lieblingsmitbewohner haben mir ordentliche Lacher gebracht und nebenbei war immer ein gutes Gespräch mit ihnen zu führen. Nein, dabei ging es nicht um Fäkalien, des Weiteren sind wir auch ned analfixiert, zumindest ich nicht. Nach den zwei Herren wohnte ich immer nur mit einer Person zusammen, in Berlin. Dabei war ein richtiges Ferkel. Der gute hatte ne komische Auffassung von seiner Umgebung. Das erklärt sich einfach durch folgende Tatsache: Sein Zimmer bestand aus abgefuckten Wänden inkl. Teppichboden, den er selber verlegte, wohlgemerkt ohne ihn anzukleben, garniert mit einer Matratze am Boden, die eher mehr einer Ansammlung von Dreck glich als einer Schlafunterlage, abgerundet mit nem kleinen Fernseher und ner Stereoanlage. Alle meine Besucher, die - falls die Türe offen stand - ins Zimmer sahen, äußerten sich besorgt bezüglich der Sauberkeit. Doch die eigentliche Krönung bestand darin, dass vor seinem Zimmer sich die Champusflaschen fast schon stapelten, kein Scheiß. Mir Nüsse verständlich, aber anscheinend wollte er wenigstens mit den Getränken seinen weiblichen Eroberungen imponieren. wuah, man kann sich vorstellen, wie erstaunt ich war, als ich nach Hause kam und Lars im Bad beim putzen sah. Vor allem im Bad, das war sowieso - zumindest für ihn, bis dahin - ein "Larsputzthierniemals"-Bereich.

Moi:"Lars, wieso putzt du?" (ganz Rotkäppchen)

Lars: "Die eine Alte mit der ich gerade vögle hat gemeint, dass sie nie mehr herkommt, wenn ich nicht endlich mal anfange mein Zimmer etc. zu putzen."

Moi: "Herrlich, willst sie vielleicht heiraten?" (ok, die Antwort von mir lautete anders.)

Wurscht, ich schweife ab, derzeit passt mir meine neue Umgebung wunderbarst, die Wohnung hat so an die 50-60 m² ist mit Stereoanlage, Internet, Fernseher und Badewanne ausgestattet, kein Dreck. Nebenbei mach ich nen Studentenjob, Weihnachten ist auch bald und letzten Donnerstag bin ich bei nem Mädel ordentlich nervös geworden, hui, aber so richtig. Die Dame hat was, vor allem - und ich hasse mich dafür, weil das so langweilig nach Hollywood klingt - hat sie mal ihr Haar geschüttelt und ich habe das von der Weite gesehen. Puh, ich musste meinen Blick gleich abwenden, zu schön, vor allem hätte ich nur deppat hingestarrt und sie muss ja nicht meinen, dass sie interessant ist, hehe. Ehrlich, die Situation, die Herr Salinger in "Der Fänger im Roggen" beschrieben hat (siehe weiter unten), trifft es genau.

Ihren Namen weiß ich, kenne sie über 5 ecken, geredet habe ich mit ihr nicht, typisch flo, hoffentlich sehe ich sie wieder.

Sonntag, 3. Dezember 2006

Gottesdienst auf Ö1

"Das Jamie Oliver Essen wird keine Harmonie in der Familie zu Weihnachten schaffen."
Aha, ist mir ganz neu diese versteckte Kritik unserer raffgierigen Gesellschaft unterlegt mit einer Orgel. Wurscht.

Seit Donnerstag wieder in Wien, die Stadt in der ich schon mal gelebt habe, und fühle mich wohl dabei. Der Preview zur Eröffnung der Medieninstallation von Ken Lum am Karlsplatz war ne feine Sache. Kolossale Zahl, das Pi, welche eine der zentralen Bestandteile dieses Eingriffes von Kunst in öffentlichen Raum darstellt. Die Politiker hielten sich bei der Eröffnung auffallend kurz, der Künstler kam leider nicht zu Wort. Insgesamt habe ich aufgrund eines erhöhten Lärmpegels kaum etwas verstanden, egal. Viel schlimmer war die Tatsache, dass ich aufgrund des Hinweises "warmes Buffet" nichts gegessen habe, um festzustellen wie eine Tasse Suppe ein solches darstellen soll. Nicht wurscht.

Ansonsten, sehr viel liebe Leutchens getroffen, zuviel getrunken, Discogebowlt, maroni + glühwein in einem kleinen garten genossen, Ausstellungen besucht.. Schöne Sache, dieses Wien und moi.